Was wäre gewesen, wenn die Überfälle der Wikinger im frühen Mittelalter nicht zu einer Spaltung der britischen Inseln geführt hätten? Sondern zu einer neuen Weltmacht und einer neuen Religion, die dem Verlauf der Geschichte eine vollkommen andere Wendung geben. Diese Entwicklung beschreiben beide Autoren in drei spannenden Büchern.

Ankerpunkt

Seitdem Wikinger 753 das Kloster Lindsfarne überfallen hatten, litten die Britischen Inseln in immer größeren Abständen unter den Invasionen der Nordmänner.

865 erreichten diese eine neue Dimension: Mit dem „Großen Heidnischen Heer“ kam es erstmals zu einer großangelegten, dauerhaften Invasion gegen die angelsächsischen Königreiche (siehe Karte).

Karte der Wikingerinvasion in England aus den den Jahren 865 bis 878.
(Wikimedia Autor: FurFur & Hel-hama/CC BY-SA 3.0)

In mehreren Angriffswellen gelang es den Angreifern erstmals, ganze Königreiche der britischen Angelsachsen zu erobern. Neben East Anglia, Northumbria und Mercia erschien auch Wessex besiegt. Erst dessen König Alfred der Große konnte die Angreifer zurückschlagen.

Dennoch setzen sich die Wikinger nach der Invasion dauerhaft als Siedler und Machtfaktor auf der Insel fest.

Inhalt

In dieser Zeit wächst der junge Schmied Shef im Königreich East Anglia auf. Zuerst deutet nichts weder auf ein langes Leben noch auf einen großen Aufstieg des angeblichen Bastards eines Wikingers hin.

Erst als die Invasion des „Großen Heidnischen Heeres“ und merkwürdige Visionen beginnen, setzt sich eine neue Entwicklung in Gange.

Cover der drei Bände der Hammer & Kreuz Trilogie.
(Eigenes Bild)

Über drei Bücher hinweg baut Shef unter dem Banner von Hammer und Kreuz eine neue Welt auf. In dieser können er selbst und bisher unterschätze Menschen ihre Fähigkeiten ausspielen.

Gegen Widerstände von Wikingern, angelsächsischen Adeligen und der römischen Kirche entsteht so eine neue Weltmacht und eine neue Religion, die die Geschichte des mittelalterlichen Europas für immer verändern.

In „Der Hammer des Nordens“ gerät der junge Schmied Shef mit seinem Dorf in die Invasion East Anglias durch das „Große Heidnische Heer“ unter Führung der Ragnarsson-Brüder.

Zuerst nur einfacher Sklave steigt er im Laufe des Buches immer mehr auf, scharrt ungewöhnliche Verbündete um sich und baut eine neue Welt nach seinen Vorstellungen auf. Diese muss er nicht nur gegen die angreifenden Wikinger verteidigen, sondern auch gegen Intrigen der angelsächsischen Könige und die um ihre Pfründe fürchtende römische Kirche.

Danach verschlägt es Chef in „Der Pfad des Königs“ nach Skandinavien. Dabei gerät er tief in die Verstrickungen seiner Verbündeten mit den Königreichen der Wikinger.

Auch die verbliebenen Ragnarsson-Brüder sinnen weiter auf Rache. Zuletzt taucht mit dem Orden der Lanze eine weitere Gruppierung auf, die im hohe Norden ihre eigenen Ziele verfolgt.

Im letzten Band „König und Imperator“ kommt es im Mittelmeer zu den letzten entscheidenden Schlachten. Die Kirche setzt um das wiedererstandene Reich Karls des Großen auf eine Gegenoffensive gegen alle Ungläubigen. Dieser stellt sich erneut Shef mit alten und neuen Verbündeten entgegen.

Doch auch in der Welt der Götter kommt es zu dramatischen Veränderungen, die ihren Schatten auf die Welt der Sterblichen werfen.

Rezension

Ich selbst hatte die Hammer & Kreuz Trilogie 2001 eher zufällig in der Bahnhofsbuchhandlung von Amberg entdeckt. Ich hatte mir zuerst nur „Der Hammer des Nordens“ gekauft, diesen Band aber sofort verschlungen.

Besonders mit seiner dichten Beschreibung des angelsächsischen Großbritanniens, der Invasion der Wikinger sowie der neuen durch Shef und seiner wachsenden Anhängerschaft ausgelösten Entwicklung hatte es mir die Trilogie sofort angetan.

Hinzu kamen unterschiedliche historische und fiktive Charaktere, die unterschiedlichsten Interessen nachgingen und das spannende Szenario in eine detailreiche, hervorragend zu lesende Geschichte verwandelten.

Auch die weiteren Bände „Der Pfad des Königs“ und „König und Imperator“ mit den Schauplätzen in Skandinavien und im Mittelmeer waren sehr lesenswert.

Zwar griffen Harry Harrison und John Holm auch hier wieder zahlreiche historische Personen als Easter Eggs auf und beschrieben die unterschiedlichen Regionen sehr lebendig. Auch war die Handlung wieder reich an zahlreichen Überraschungen und Wendungen.

Die beiden Bände erreichten aber aus meiner Sicht nicht mehr die herausragende Dichte des ersten Bandes.

Noch eine kleine Information: 2016 wurden alle Bände nochmals neu verlegt.

Quellen und Literatur

  • Harry Harrison & John Holm: Der Hammer des Nordens. München 2001.
  • Harry Harrison & John Holm: Der Pfad des Königs. München 2001.
  • Harry Harrison & John Holm: König und Imperator. München 2001.

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