Der heutige bayerische Bezirk Mittelfranken umfasst verschiedene historische Gebiete. Deren Geschichte bietet daher viele Potenziale für Alternative History.

Mittelfranken als Verwaltungseinheit bestand vor dem 19. Jahrhundert nicht nur aus unterschiedlichen protestantischen und katholischen Regionen. Sondern es gab auch Reichsstädte wie Nürnberg oder Rothenburg, kirchliche Besitzungen wie das Hochstift Eichstätt oder die Gebiete der fränkischen Hohenzollern mit der Hauptstadt Ansbach.

Karte des Bezirks Mittelfranken
(Wikimedia Autor: TUBS/CC BY-SA 3.0)

Eine Alternative History von Mittelfranken deckt daher eine lange Zeit und eine vielfältige Region ab.

Ankerpunkte

  1. 253/254: Der Fall des trennenden Limes
  2. 717: Das Ende der fränkischen Hedenen
  3. 783: Der unklare Bau der „Fossa Carolina“
  4. 1353: Die letzte Verpfändung von Rothenburg
  5. 1373: Das Ende des von Nürnberg unterstützten Neuböhmen
  6. 1632: Das knappe Rennen um Nürnberg
  7. 1791: Die amouröse Abdankung des letzten Markgrafen
  8. 1796: Die preußische Fast-Annexion von Nürnberg
  9. 1809: Die anti-bayerischen Unruhen in Nürnberg
  10. 1848: Der knapp verhinderte fränkische Bürgerkrieg
  11. 1948/1949: Die sportliche Spaltung von Herzogenaurach

    Quellen und Literatur

1. 253/254: Der Fall des trennenden Limes

Der südliche Teil Mittelfrankens war seit circa 90 nach Christus Teil des römischen Reiches. Dies betraf die südlichen Teile des Landkreises Ansbach um den Hesselberg und fast den kompletten Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

An dieser neuen Limesgrenze entwickelten sich auch Zivilsiedlungen, wie „Biriciana“ beim Kastell Weißenburg.

Diese Grenze (siehe Bild) geriet im 3. Jahrhundert nach Christus immer mehr unter Druck. Vor allem die Alemannen griffen die Verteidigungsstellungen ab 233 an und überrannten diese mehrfach.

Foto eines Limeskastells aus Holz.
(ThePhotoFab/Shutterstock)

Dies führte dazu, dass sich die Römer Schritt für Schritt wieder hinter die Donau zurückzogen. Spätestens 254 endete die römische Souveränität für (Mittel-)Franken.

Wie hätte sich das "römische Mittelfranken" entwickelt, wenn sich die Römer nicht zurückgezogen hätten?

2. 717: Das Ende der fränkischen Hedenen

Das Vakuum nach den Römern füllten ab Mitte des 6. Jahrhunderts zwei Gruppen: Aus Richtung Westen etablierten sich fränkische Herrschaftsgebiete, aus dem Osten siedelten Slawen.

Ausschlaggebend für die Integration der Region in das Frankenreich war dessen Christianisierung und zumindest rudimentär vorhandene Zentralgewalt in Gestalt der Merowinger-Könige.

Diese setzten ab Mitte des 6. Jahrhunderts zuerst einen fränkischen Heerführer und danach die Familie der Hedenen ein, die ausgehend von Würzburg ein thüringisch-fränkisches Herzogtum (auf der Karte grob unter Thüringen) etablierten.

Karte des Fränkischen Reiches mit dem Gebiet Thüringen im heutigen Mittelfranken.
(Wikimedia-Autor: Plinganser/CC BY-SA 3.0)

Dieses breitete sich auch im heutigen Mittelfranken aus, das in Rangau, Radenzgau und Sualafeldgau eingeteilt war.

Die Hedenen konnten als fränkisch-thüringische Herzöge eine relativ eigenständige Politik betreiben.

Dies änderte sich aber mit dem Hausmeier Karl Martell. Der Karolinger stärkte in seiner Regierungszeit bis 741 die Zentralgewalt wieder.

Allerdings ist das konkrete Ende der Hedenen und „ihres“ Herzogtums unklar.

Wie hätte sich ein "(mittel-)fränkisches" Herzogtum der Hedenen weiterentwickeln können?

3. 783: Der unklare Bau der „Fossa Carolina“

In der fränkischen Zeit waren Wasserwege entscheidende Versorgungsrouten für das Reich.

Sie dienten sowohl dem Handel als der Versorgung von Heeren oder des umherziehenden Hofstaats des Kaisers und Königs.

Daher plante der fränkische König und spätere Kaiser Karl der Große in Mittelfranken ein großes Infrastrukturprojekt.

Er wollte zwischen Treuchtlingen und Weißenburg die Flüsse Altmühl (siehe Bild) und Rednitz über einen drei Kilometer langen Kanal verbinden und so die Handels- und Reisewege in das heutige Niederbayern erleichtern.

Foto der winterlichen Altmühl bei Treuchtlingen
(Komwanix/Shutterstock)

Mehrere Jahre investierte das Fränkische Reich daher Ressourcen in den Bau der sogenannten „Fossa Carolina“ (übersetzt Karlsgraben).

Unklar ist allerdings bis heute, ob der Kanal jemals fertig gestellt und in Betrieb genommen wurde.

Was wäre gewesen, wenn die "Fossa Carolina" tatsächlich fertig gestellt worden wäre?

4. 1353: Die letzte Verpfändung von Rothenburg

Die Stadt Rothenburg ob der Tauber hatte sich im Mittelalter unter den Staufern zu einem bedeutenden Herrschaftssitz im fränkischen-schwäbischen Raum entwickelt.

Als die Staufer ausstarben, übernahmen zuerst die von ihnen eingesetzten Reichsministerialen aus der Familie der Nordenberger die Herrschaft.

Diese starke Stellung verloren sie allerdings, als es Kaiser Rudolf von Habsburg gelang, Rothenburg wieder als Königsstadt zu gewinnen.

Die mit seinem Privileg von 1274 begonnene Entwicklung zur freien und Reichsstadt war allerdings instabil.

So verpfändeten die Kaiser Ludwig der Bayer und Karl IV. die Stadt über mehrere Jahre, bis sich Rothenburg (siehe Bild) 1353 zum zweiten und letzten Mal unter erheblichem Aufwand freikaufen konnte.

Foto der Altstadt von Rothenburg ob der Tauber
(Wirestock Creators/Shutterstock)

Damit entging Rothenburg dem Schicksal anderer fränkischer Reichsstädte: Deren Verpfändung, zum Beispiel von Feuchtwangen an die Hohenzollern in Ansbach, wurde nie ausgelöst und sie verloren daher dauerhaft ihren Status an die benachbarten Fürsten.

Stattdessen gelang es Rothenburg unter dem Bürgermeister Heinrich Toppler seit den 1370er Jahren ein größeres Territorium zu gewinnen. Diese Basis erlaubt es ihr, sowohl gegenüber den Hohenzollern als auch Nürnberg eine relativ unabhängige Stellung im heutigen Mittelfranken zu behaupten.

Wie hätte sich Rothenburg entwickelt, wenn es sich nicht aus den Verpfändungen hätte freikaufen können?

5. 1373: Das Ende des von Nürnberg unterstützten Neuböhmen

Kaiser Karl IV. wollte einen Landkorridor aufbauen, der von der heutigen Tschechischen Republik, die er als König von Böhmen beherrschte, bis zu den damaligen Zentren des Heiligen Römischen Reiches, Nürnberg und Frankfurt, reichte.

Dazu erwarb er bis 1353 Gebiete in der nördlichen Oberpfalz (auf der Karte der grüne Zipfel links von Böhmen), die er von Sulzbach aus verwalten ließ. Diese Herrschaft, kurz genannt Neuböhmen, förderte er durch gezielte Vergabe von Privilegien sowie dem Ausbau des Straßen- und Handelsnetzes der „Goldenen Straße“.

Karte der Länder der böhmischen Krone unter Karl IV.
(Wikimedia-Autor: Maximilian Dörrbecker (Chumwa)/CC BY-SA 2.0)

Karl IV. errichtete Neuböhmen vor allem mit Nürnberger Geld. Im Gegenzug privilegierte er Nürnberger Handelsgesellschaften in weiten Teilen seines Herrschaftsgebiets, zum Beispiel Ungarn und Polen.

Aber auch andere Teile von Mittelfranken profitierten von Neuböhmen: Vor allem Lauf und Hersbruck profitierten vom Landesausbau und erhielten das Stadtrecht.

Eventuell hatte Karl IV. sogar Pläne, Neuböhmen zu einer Landbrücke zwischen Böhmen und dem Rheinland auszubauen, in deren Zentrum Nürnberg stand.

Dafür sprach die Aufwertung der Stadt zur „vornehmsten und bestgelegendsten Stadt des Reiches“ in der dort verkündeten „Goldenen Bulle“ 1356. Sie verpflichtete auch jeden neu gewählte König seinen ersten Reichstag in Nürnberg abzuhalten.

Jedoch gab Karl IV. diese Strategie 1373 auf: Im Vertrag von Fürstenwalde tauschte er große Teile von Neuböhmen gegen die strategisch wichtige Mark Brandenburg.

Beim weiteren Zusammenbruch von Neuböhmen konnte sich Nürnberg zwar Teile sichern. Jedoch etablierten sich auch die pfälzischen Wittelsbacher wieder in der Region. Die von ihnen erworbene Festung Rothenberg galt sogar als „pfälzischer Stachel im Nürnberger Fleisch“.

Wie hätte sich ein länger bestehendes Neuböhmen auf Mittelfranken ausgewirkt?

6. 1632: Das knappe Rennen um Nürnberg

Im Dreißigjährigen Krieg war es der protestantischen Seite mit Hilfe des schwedischen Königs Gustav Adolf gelungen, die katholischen Streitkräfte mehrfach zu schlagen und im Süden bis München vorzudringen.

Das führte dazu, dass der Kaiser seinen Feldherrn Wallenstein reaktivierte.

Dieser griff zu einer ungewöhnlichen Taktik: Er sammelte seine Armee in Böhmen und marschierte mit ihr in Richtung Franken.

Damit bedrohte er die schwedisch-protestantische Armee im Rücken. Daher begann Gustav Adolf (siehe Bild) ebenfalls in Richtung Nürnberg zu marschieren.

Statue von König Gustav Adolf
(high fliers/Shutterstock)

Die protestantische, aber traditionell kaisertreue Reichsstadt hatte sich ihm im selben Jahr erst zögerlich angeschlossen, obwohl ihn die Bevölkerung bei seinem Einzug im März 1632 zujubelte.

Er erreichte die Stadt nur knapp vor Wallenstein.

Wallenstein umging dagegen Nürnberg und errichtete ein großes Lager bei Zirndorf.

Von Juli bis September belauerten sich beide Heere und verwüsteten zur eigenen Versorgung das Umland. Erst am 3. und 4. September kam es zur „Schlacht an der alten Veste“, bei der Gustav Adolf versuchte, Wallenstein zu schlagen.

Da dieser Angriff scheiterte und beide Heere zunehmend Versorgungsschwierigkeiten bekamen, zogen sie Richtung Sachsen ab.

Was wäre gewesen, wenn Wallenstein Nürnberg vor Gustav Adolf erreicht hätte?

7. 1791: Die amouröse Abdankung des letzten Markgrafen

Karl Alexander war ab 1757 Markgraf von Brandenburg-Ansbach. Als 1769 der letzte Markgraf von Brandenburg-Bayreuth erbenlos starb, vereinigte er sogar alle hohenzollerischen Gebiete in Franken unter seiner Herrschaft.

Der Markgraf war ein Anhänger des aufgeklärten Absolutismus und Bewunderer seines Onkels, des preußischen Königs Friedrich II.

Daher förderte Karl Alexander Landwirtschaft, Handel und Bildungswesen in seinen Ländern und gewährte den Katholiken religiöse Toleranz. Ebenso unterstützte er den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und die Universität in Erlangen.

Daher ist die heutige Hochschule nach ihm benannt und deren Verwaltung residiert zum Beispiel im ehemaligen Markgrafenschloss (siehe Bild).

Foto des Erlanger Schlosses mit Park
(Scirocco340/Shutterstock)

Indem er seine Soldaten teilweise an die britische Krone zur Niederschlagung des „Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges“ verkaufte, konnte er sogar Schulden tilgen.

Auch bei der Wahl seiner Partnerinnen zog er persönliche Interessen dynastischen Erwägungen vor: Während sich seine erste Geliebte nicht in die Politik einmischte, tat dies jedoch die zweite, Lady Elisa Craven.

Sie nutzte vor allem den Pessimismus des Markgrafen über die Zukunft seiner Länder, da diese durch seine Kinderlosigkeit nach seinem Tod an Preußen fallen sollten.

Daher gelang es Craven, ihn davon zu überzeugen, bereits im Januar 1791 seine Länder in einem Geheimvertrag an Preußen zu übertragen. Als er gegen eine großzügige Apanage im Dezember 1791 zurücktrat, gingen so Ansbach und Bayreuth bis 1806 an Preußen.

Im selben Jahr fast 15 Jahre nach seiner Abdankung verstarb auch Karl Alexander mit knapp 70 Jahren.

Wie hätte sich das fränkische Hohenzollerngebiet entwickelt, wenn Karl Alexander nicht oder zu einem anderen Zeitpunkt abgedankt hätte?

8. 1796: Die preußische Fast-Annexion von Nürnberg

Das so neu entstandene „Preußisch-Franken“ fiel so unter die Verwaltung eines mächtigen Königreichs, das mit Karl August Freiherr von Hardenberg (siehe Bild) einen ambitionierten Reformer schickte.

Statue von Karl August von Hardenberg
(Patricia van der Velden/Shutterstock)

Er begann sofort, das bisher unterschiedliche Recht und die verschiedenen Herrschaftsverhältnisse zu vereinheitlichen. Er integrierte dabei auch Enklaven von reichsstädtischen und kirchlichen Herrschaften.

Ab 1795 profitierten die preußischen Länder vom „Frieden von Basel“ zwischen Preußen und dem revolutionären Frankreich. Denn er führte dazu, dass diese fränkischen Gebiete in den kriegerischen Auseinandersetzungen, zum Beispiel 1796, von Kriegszügen und Plünderungen verschont blieben.

Nürnberg dagegen musste eine französische Besetzung mit hohen finanziellen Forderungen erdulden.

Im selben Jahr kam es daher zu einer versuchten preußischen Annexion der hoch verschuldeten Reichsstadt. Nachdem eine knappe Mehrheit der Stimmberechtigten für eine Übergabe der Stadt gestimmt hatten und Hardenberg im September 1796 ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet hatte, rückte preußisches Militär in die Stadt ein.

Dann jedoch lehnte der preußische König Friedrich Wilhelm II. diese Pläne ab. Angesichts von Widerständen der anderen Großmächte und der hohen Schuldenlast von Nürnberg revidierte er das Abkommen.

Nürnberg blieb so bis 1806 unabhängig, bevor er es an das neu geschaffene Königreich Bayern ging.

Wie hätte sich Nürnberg entwickelt, wenn es 1796 preußisch geworden wäre?

9. 1809: Die anti-bayerischen Unruhen in Nürnberg

Das Verhältnis zwischen den neuen bayerischen Herren und den alten städtischen Eliten war von Anfang an belastet.

So musste sich die ehemalige freie und Reichsstadt nicht nur einem König beugen, sondern verlor das Recht auf Selbstverwaltung komplett. Auch übernahm der bayerische Staat zwar den Besitz der Stadt und nutzte dies, um sich zahlreiche Kunstschätze für München zu sichern oder zu verkaufen, verweigerte aber eine Übernahme der drückenden Schuldenlast der Stadt.

Zusätzlich sorgte das selbstherrliche Verhalten des uneingeschränkt herrschenden Polizeidirektors Christian Wurm für Unruhe in der Bevölkerung.

1809 kam es daraufhin in der heutigen Nürnberger Altstadt (siehe Bild) zu gewalttätigen Unruhen, bei denen Wurm verhaftet und der Regierungskommissar des übergeordneten Pegnitzkreises sogar körperlich misshandelt wurde.

Panoramafoto der Altstadt von Nürnberg
(Asvolas/Shutterstock)

Dies hatte Folgen, nachdem das bayerische Militär die Lage schnell wieder unter Kontrolle hatte.

Nürnberg verlor seinen Status als Hauptstadt des Pegnitzkreises an Ansbach. Dies blieb später auch im Bezirk Mittelfranken und bis in die heutige Zeit so.

Was wäre gewesen, wenn Nürnberg durch die Unruhen nicht den Hauptstadtstatus des Pegnitzkreises an Ansbach verloren hätte?

10. 1848: Der knapp verhinderte fränkische Bürgerkrieg

Franken blieb in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Unruheherd in Bayern.

Zwar gelang es den regierenden Wittelsbachern bis 1830 durch wirtschaftliche Investitionen, die Einführung einer relativ liberalen Verfassung und Gemeindeverwaltung sowie der persönlichen Präsenz des zukünftigen Königs Ludwig I. in der Region, die Wogen etwas zu glätten.

Doch als Ludwig I. ab 1830 eine konservativ-restriktive Politik verfolgte, stand er im Gegensatz zu fränkischen Liberalen.

1838 machte er sich durch den „Kniebeugenerlass“, der auch protestantische Soldaten zum Kniebeugen vor dem katholischen Allerheiligsten an Fronleichnam verpflichtete, die protestantische Bevölkerung zum Feind. Auch die protestantischen Eliten, zum Beispiel an der Universität Erlangen, protestierten heftig.

Entsprechend wenig Sympathien hatten die Wittelsbacher und Symbole des Königreichs Bayern (siehe Bild) in Franken auf ihrer Seite, als es 1848 zur Revolution in Deutschland und zu Forderungen nach einem demokratisch legitimierten deutschen Zentralstaat kam.

Statue eines Löwens mit Wappen des Königreichs Bayern in Schwabach
(Andreas Wolochow/Shutterstock)

1849 eskalierte die Situation gefährlich: Im Landtag drohten fränkische Abgeordnete mit einer Abspaltung Frankens, falls Bayern weiter gegen die Revolution agieren würde.

Als Bayern sich weiter der Revolution verweigerte, kam es in Nürnberg zu ersten „Frankentagen“, bei denen zehntausende Anwesende ebenfalls die Abspaltung Frankens forderten.

Obwohl bayerisches Militär aus Altbayern anwesend war, führten die Provokationen nicht zu gewaltsamen Ausschreitungen.

Als die Revolution sich immer mehr radikalisierte und ein Bürgerkrieg drohte, konnten die Eliten in Franken daher noch erfolgreich den Schulterschluss mit der Regierung in München suchen und eine weitere Eskalation verhindern.

Was wäre gewesen, wenn die "Frankentage" in Nürnberg 1849 gewaltsam eskaliert wären?

11. 1948/1949: Die sportliche Spaltung von Herzogenaurach

Die Nachkriegszeit bedeutete auch für die Wirtschafts- und Sportgeschichte in Mittelfranken einen Einschnitt. Dies hatte für den vergleichsweise kleinen, damals noch in Oberfranken liegenden Ort Herzogenaurach (Landkreis Erlangen-Höchstadt) große Folgen.

Zwar hatten die Brüder Rudolf (Rudi) und Adolf (Adi) Dassler bereits seit den 1920ern vor Ort Sportschuhe produziert und damit zum Beispiel bei den Olympischen Spielen 1936 internationale Anerkennung erworben.

Doch erst als sich die Brüder nach 1945 aus mehreren Gründen zerstritten, begann der Aufstieg der mittelfränkischen Stadt (siehe Bild) zur internationalen Sportmetropole.

Panoramabild der Landschaft um Herzogenaurach in Mittelfranken
(Five-Birds Photography/Shutterstock)

Denn 1948 gründete Rudi Dassler dort „Puma“, sein Bruder Adi 1949 „adidas“. Beide Unternehmen entwickelten sich vor allem nach der erfolgreichen Fußballweltmeisterschaft 1954 und durch ihre Rivalität zu internationalen Schwergewichten im Sportgeschäft.

Was wäre gewesen, wenn sich Rudi und Adi Dassler nicht zerstritten hätten?

Quellen und Literatur

  • Helmut Flachenecker,Anja Lochbrunner: Städte in Franken (Mittelalter/Frühe Neuzeit), auf: historisches-lexikon-bayerns.de (19.04.2021).
  • Franz Metzger: Kleine Geschichte Mittelfrankens. Regensburg 2020.
  • Markus Naser: Rothenburg, Reichsstadt, auf: historisches-lexikon-bayerns.de (28.08.2017).
  • Martina Bauernfeind, Horst-Dieter Beyerstedt, Michael Diefenbacher: Nürnberg. Kleine Stadtgeschichte. Regensburg 2017.

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